„Vegetarisches Essen ist Christenpflicht“
Was macht diese Aussage mit mir?
Fühle ich mich angegriffen – oder bestätigt? Kommen in mir tausende Fragen und Vorwürfe hoch; Halbwissen, das ich über die Jahre angesammelt habe, um meine moralische Integrität zu wahren?
Welchen Wert trägt Fleisch in meinem Leben – ist dieser dem Leben des Tieres angemessen?
Fleisch ist Leben. Ist mir bekannt, wie das Lebewesen, das heute auf meinem Teller landet aufgewachsen ist, wie viele Monate hat das junge Tier tatsächlich gelebt und unter welchen Bedingunen? Ist Fleisch für mich etwas besonderes, oder geht es mir eigentlich nur um möglichst jetzt und möglichst viel?
Aber der Mensch ist doch nun mal auch ein Fleischfresser…?
Remele: „Er [der Mensch] kann frei entscheiden.“ Oft bin ich mir dieser freien Entscheidung, die mir geschenkt ist nicht bewusst, oder ich fühle mich durch meine Umgebung eingeengt; „Wie werde ich von Freunden und Verwandten gesehen?“; „Mach ich allen unnötig Aufwand, wenn ich beim Grillabend sage, dass ich kein Fleisch esse?“